Nicht nur in Berlin sind Alkohol, Tabak und Cannabis die am meisten konsumierten Rauschmittel. Etwa die Hälfte der Jugendlichen macht im Alter zwischen 14 und 15 Jahren erste Konsumerfahrungen. Besonders der frühe Konsum ist mit höheren Risiken verbunden. Dazu kommt, dass Soziallagen wie Armut, Arbeits- und Perspektivlosigkeit, schlechte Bildungschancen, problematischer Konsum in der Familie etc. das Risiko bei jungen Menschen erhöhen, früh einen riskanten oder problematischen Substanzkonsum zu entwickeln. Genau hier setzten die Workshops im Projekt Durchblick 3D an.
Das Projekt fördert die Risikokompetenz junger Menschen ab 14 Jahren durch die Vermittlung fundierten Wissens zu Risiken und Wirkungen illegaler und legaler Rauschmittel, gepaart mit der Reflektion eigener Verhaltensweisen sowie der Unterstützung bei der Entwicklung kritischer Ansichten und Haltungen. In den Workshops werden interaktive Methoden eingesetzt, basierend auf den Standards der Suchtprävention.
Eine Besonderheit ist der Einsatz digitaler Elemente, die die Jugendlichen in ihrer Kommunikationswelt erreichen und sie auf kreative und partizipative Art für die Workshop-Themen öffnet. Mittels digitaler Medien visualisieren wir z.B. persönliche Ressourcen und Haltungen.
Ziele unseres Angebotes sind:
- Sensibilisierung von Jugendlichen hinsichtlich ihres eigenen Substanzkonsums (insbesondere Cannabiskonsum),
- Stärkung eines risikokompetenten, verantwortungsvollen Umgangs mit Substanzen,
- Motivierung der Jugendlichen, sich Ansprechpartner*innen und Unterstützung zu holen,
- Beförderung von frühzeitiger Intervention.
Nach einem weiteren Jahr der Präventionsarbeit mit dem Schwerpunkt Cannabis ziehen wir Bilanz.
Wir können bestätigen: Ja! Schule ist der geeignete Ort für Cannabisprävention.
- Der Lebensort Schule ist ein wichtiger Anlaufpunkt für junge Heranwachsende.
- Schule ist lebensnah – Suchtprävention vor Ort ist wirksam und bietet die Chance Schüler*innen in ihrer Alltagswelt abzuholen und gemeinsam Schutzfaktoren zu fördern und Risikokompetenz zu erlernen.
- Durchblick 3D klärt über Risiken und rechtliche Grundlagen auf und ermöglicht gemeinsam auf Augenhöhe sich mit diesem Thema kritisch auseinanderzusetzen.
- Die Rückmeldungen zum Seminar geben der Annahme recht, dass Cannabis Prävention im schulischen Setting wirksam ist.
Wenn’s nach Obst schmecken soll – dann iss einen Apfel!
Shishas sind im Trend und für viele Schüler*innen regelmäßiger Bestandteil der Freizeitgestaltung – sie sind cool, werden in Gesellschaft geraucht und schmecken gut. Dass Shisha-Rauchen extrem ungesund ist und abhängig machen kann, wissen viele Schüler*innen nicht.
Der Shisha-Tabak besteht aus einer Mischung von Tabak, Glycerin und Aromastoffen. Die Aromastoffe lassen den Rauch gut schmecken (z.B. nach Cola oder Pfirsich) und das Shisha-Rauchen weniger schädlich wirken als das Rauchen von Zigaretten.
Das Gegenteil ist der Fall: An einer Shisha wird pro Gebrauch zwischen 100 und 200 Mal gezogen – das entspricht in etwa 10 bis 20 Zigaretten. Zudem kühlt das Wasser der Shisha den Rauch ab. Die Folge: Der Rauch wird tiefer eingeatmet und beschädigt somit auch tiefere Lungenbereiche. Außerdem entsteht durch die Verbrennung der Kohle (welche den Tabak erhitzt) eine große Menge von Kohlenmonoxid. Dieses Kohlenmonoxid atmen die Nutzer*innen ein. Die Folge: eine leichte Kohlenmonoxid-Vergiftung bei jedem Gebrauch. Wenn Räume in denen konsumiert wird nicht ausreichend belüftet sind, kann es sogar zu schwerwiegenden Vergiftungen kommen.
Entgegen der Meinung vieler Schüler*innen filtert das Wasser in der Shisha die Schadstoffe im Rauch nicht. Wer sich das Mundstück der Shisha teilt, kann zudem Krankheiten und Viren weitergeben oder empfangen.
Auch wenn Shishas gut schmecken und gesellig sind: Wenn’s nach Obst schmecken soll – dann iss einen Apfel!
Das Projekt wird gefördert durch die Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung.