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Vergessenen Kindern Aufmerksamkeit schenken

Jedes 6. Kind wächst in einer suchtbelasteten Familie auf! „Kind s/Sucht Familie“ befähigt Fachkräfte, betroffene Kinder frühzeitig wahrzunehmen und individuell zu unterstützen.

Studien belegen, dass deutschlandweit ca. 2,65 Millionen Kinder und Jugendliche mit mindestens einem alkoholkranken Elternteil leben. Hinzu kommen Kinder drogenabhängiger Eltern sowie Kinder aus Familien mit stoffungebundenen Süchten oder Medikamentenabhängigkeit. Diese Kinder sind stark gefährdet, selbst süchtig zu werden oder Ängste, Depressionen und andere psychische Störungen auszubilden. Nicht selten kommt es vor, dass Bezugspersonen aus dem Umfeld dieser Kinder vermuten, dass das Kind unter der Suchterkrankung der Eltern leidet.

Um adäquat reagieren bzw. intervenieren zu können, benötigen Fachkräfte in Kitas, Schulen, Jugendhilfe, Beratungsstellen etc. unter anderem eine hohe Sensibilität, besonders für die Rolle der Kinder sowie Hintergrundwissen zu Suchterkrankungen, der Rechtslage, bestehenden Hilfemöglichkeiten und Netzwerken.

 

Schulungskonzept „Kind s/Sucht Familie“

Die Schulung wurde von der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V. in Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst Katholischer Männer Köln e.V. entwickelt und wird bereits erfolgreich in mehreren Bundesländern umgesetzt. Sie findet an zwei Tagen statt, das Wissen wird nach einer Erprobungsphase in einem weiteren Seminartag zur Praxisauswertung vertieft. Sie richtet sich an Fachkräfte aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, wie Erzieher*innen, Lehrer*innen und Mitarbeiter*innen aus weiteren Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe.

 

Schulungsinhalte

Neben der theoretischen Wissenvermittlung steht das Erproben geeigneter Methoden im Vordergrund. Themenschwerpunkte bzw. Bausteine sind:

  • Einführung in die Problematik „Kinder aus Suchtfamilien“
  • Basiswissen „Sucht“
  • Elternverantwortung und Suchterkrankung
  • Auswirkungen elterlicher Suchterkrankung auf die Kinder
  • Einschätzung möglicher Kindeswohlgefährdung
  • die Rolle der Fachkraft im suchtbelasteten System
  • Information zur rechtlichen Situation

Ziel

Die Teilnehmenden werden

  • für die Situation von Kindern, die unter der Suchterkrankung der Eltern leiden, sensibilisiert,
  • mit Hintergrundwissen zu Suchterkrankungen, der Rechtslage, bestehenden Hilfemöglichkeiten und Netzwerken versorgt,
  • befähigt, adäquat und kompetent im Interesse von Kindern und Eltern zu reagieren bzw. zu intervenieren.

Informationen zu konkreten Schulungsterminen, u.a. in Kooperation mit dem SFBB oder der Alice-Salomon-Hochschule, finden Sie hier.