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Nicht ganz ohne!

Alkohol wird weltweit konsumiert. Bier und Wein sind in vielen Ländern fast unbegrenzt verfügbar. Auch in Deutschland ist Alkohol allgegenwärtig: z.B. auf Partys, Hochzeiten, bei der Betriebsfeier, beim Grillfest oder auch nach dem Sportturnier. Die meisten Menschen trinken Alkohol, z.B. um auszuspannen oder geselliger zu werden. Manchmal folgt aber auch auf ein Glas das nächste und es wird mehr getrunken als gewollt. Der Konsum von Alkohol birgt Risiken!

Zahlen und Fakten

Deutschland zählt mit einem Alkoholkonsum von rund 9,5 l Reinalkohol pro Kopf und Jahr zu den Hochkonsumländern. Hinter dieser Zahl verbergen sich 9,5 Millionen Menschen in Deutschland, die Alkohol in gesundheitlich riskanter Weise zu sich nehmen. Zusätzlich sind in Deutschland 1,77 Millionen Menschen alkoholabhängig (vgl. Institut für Therapieforschung 2012:
Epidemiologischer Suchtsurvey, München).

Im Alkoholrausch…

  • Siegt die Risikobereitschaft, es werden leichtsinnig Gefahren eingegangen und Grenzen überschritten.
  • kann die Stimmung schnell umschlagen! Ein falsches Wort, ein komischer Blick und Traurigkeit oder Aggressivität brechen unkontrolliert aus.
  • Sterben Nervenzellen ab; dazu kommt, dass eine Überdosis Alkohol zu Atemlähmung und damit zum Tod führen kann.

Richtlinien für risikoarmen Konsum

Es gibt Empfehlungen (Anton-Proksch-Institut Wien, Dr. Alfred Uhl) für Erwachsene, wieviel Alkohol risikoarm ist und ab welcher Menge ein hohes gesundheitliches Risiko eingegangen wird:

niedriges Risiko

Frauen: bis zu 16g Reinalkohol pro Tag (z.B. 1 Glas Wein à 0,2l)

Männer: bis zu 24g Reinalkohol pro Tag (z.B. 2 Flaschen Bier à 0,33l)

hohes Risiko

Frauen: ab 40g Reinalkohol pro Tag (z.B. 2 1/2 Gläser Wein à 0,2l)

Männer: ab 60g Reinalkohol pro Tag (z.B. 5 Flaschen Bier à 0,33l)

Dazu kommt:

  • Je weniger, desto gesünder
  • Mindestens zwei alkoholfreie Tage pro Woche
  • Jugendliche (ab 16 Jahre) sollten – wenn überhaupt –   noch weniger Alkohol trinken, da sich ihr Körper noch   entwickelt und daher besonders gefährdet ist.

In folgenden Situationen hat Alkohol gar nichts zu suchen (Punktnüchternheit): In der Schule/Ausbildung, am Arbeitsplatz, im Straßenverkehr, im Sport, in der Schwangerschaft und bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten, mit denen es zu Wechselwirkungen kommen kann.

Alkohol genießen – dann mit Verantwortung!

Alkohol in Partnerschaft und Familie

Alkohol beeinflusst oder verstärkt Stimmungen und enthemmt – das kann als angenehm empfunden werden. Menschen die Alkohol trinken können aber auch aggressiv, gewalttätig oder auch selbstmitleidig und depressiv werden. Im Rausch sind sie oft nur schwer einzuschätzen, da ihre Laune plötzlich umschlagen kann. Für Freunde, Familie und Kinder kann dies sehr unangenehm, belastend und traurig sein.

Wird der Alkoholkonsum regelmäßig zum Problem, versuchen nahestehende Menschen häufig, sich „richtig“ zu verhalten, aus Angst, dass es sonst Ärger gibt. Auch wollen sie dem anderen helfen, den Alkohol besser unter Kontrolle zu bekommen oder versuchen, das Problem geheim zu halten. Ihre eigenen Gefühle und Bedürfnisse kommen dabei häufig zu kurz.

Es hilft darauf zu achten keinen Alkohol bei schlechter Stimmung zu trinken, zu überlegen ob man sich im nüchternen Zustand anders verhalten würde oder ob es einem im Nachhinein peinlich oder Leid tun würde. Wenn man sich um sich selbst oder andere Sorgen macht, ist es wichtig sich Unterstützung zu holen und darüber zu sprechen.

Alkohol und Schwangerschaft

Eine sichere Alkoholmenge, die unbedenklich in der Schwangerschaft getrunken werden kann, gibt es nicht. Alkohol, egal in welcher Form, ist ein Zellgift, das Organe und Nerven des Kindes zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft angreifen kann. Alkoholbedingte vorgeburtliche Schädigungen sind die häufigste Ursache für geistige Behinderungen. Grundsätzlich gilt: Je mehr und je häufiger getrunken wird, desto gefährlicher! Trinkt die Mutter Alkohol, gelangt er über die Plazenta in den kindlichen Blutkreislauf und das Ungeborene hat den gleichen Alkoholspiegel wie die schwangere Mutter. Der kindliche Organismus reagiert jedoch viel empfindlicher auf Alkohol und kann ihn nur sehr schwer wieder abbauen. Die Art der gesundheitlichen Folgen für das Baby hängt vor allem von der Alkoholmenge und der Phase der Schwangerschaft ab, in der die Mutter trinkt: In der Frühphase der Schwangerschaft verursacht Alkohol schwerwiegende körperliche Schäden. Alkoholkonsum im späteren Verlauf der Schwangerschaft führt zu Wachstumsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten und geistigen Entwicklungsstörungen beim Kind.

Einer gesunden Entwicklung zuliebe…

  • Wer eine Schwangerschaft plant, sollte auf Alkohol verzichten und damit die Chance auf eine erfolgreiche Empfängnis erhöhen.
  • Werdende Mütter sollten während der gesamten Schwangerschaft (und Stillzeit) keinen Alkohol trinken, um ihrem Kind eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen – Werdende Väter können dabei unterstützen, indem sie selber auf Alkohol verzichten!
  • Haben Mütter in den ersten beiden Schwangerschaftswochen aus Unwissenheit noch Alkohol getrunken, sollten sie sich später nicht zu viele Sorgen machen, denn eine im frühen Stadium schwer geschädigte Eizelle hätte sich nicht in die Gebärmutter eingenistet.

Alkohol und Straßenverkehr

Alkohol gehört zu den Hauptunfallursachen im Straßenverkehr. Schon bei 0,5 Promille ist das Risiko sich in einen Unfall zu verwickeln doppelt so hoch. Dabei sind ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle von 15- bis 20- jährigen Jugendlichen verursacht. Wer mit 0,3 Promille im Straßenverkehr auffällt, begeht eine Straftat, die mindestens mit einem Führerscheinentzug endet.

Die KFZ-Versicherung nimmt alkoholisierte Unfallverursacher*innen in Regress, das heoßt man muss den kompletten Schaden selber zahlen. Zudem kann einem eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren drohen kann.

Wie beeinflusst Alkohol das Fahrverhalten? Schon ab 0,2 Promille (ca. ein mittleres Glas Bier) lässt die Aufmerksamkeit nach und es gibt erste Probleme bei der Entfernungsabschätzung. Die Hell-Dunkel-Anpassung der Augen verlangsamt sich. Die Blendeempfindlichkeit durch entgegenkommende Autos wächst. Wird noch mehr Alkohol konsumiert erhöht sich die Risikobereitschaft. Geschwindigkeiten werden falsch eingeschätzt, das räumliche Sehvermögen ist stark beeinträchtigt. Durch die eingeschränkte Reaktionsfähigkeit wird ein Unfall umso wahrscheinlicher.

Zu den bereits beschriebenen Einschränkungen kommen noch Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen hinzu. Auch kann einem Radfahrer, der stark alkoholisiert am Straßenverkehr teilnimmt, von der zuständigen Führerscheinbehörde die Fahrerlaubnis entzogen werden. Also wer feiert und Alkohol trinkt sollte lieber den öffentlichen Nahverkehr nutzen, um sicher nach Haus zu kommen.

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